Wie ist die Ausgangssituation?

Die Persönlichkeit ist äußerst konservativ und ändert sich nur, wenn innere und äußere Notwendigkeiten vorliegen. Sprich – bei dringendem Handlungsbedarf.

Wenn dieser dringende Handlungsbedarf jedoch vorliegt, fühlen wir Menschen uns häufig nicht im Stande irgendetwas zu ändern.

Wir lesen einen Ratgeber, aber nichts tut sich. Wir gehen in ein Seminar, doch nichts ändert sich.

Um bei der persönlichen Veränderung Erfolg zu haben, müssen wir oft viel weiter ausholen – wir müssen erst den Raum für Veränderung schaffen.

Was ist das der Arbeit zugrunde liegende Verständnis?

  1. Wir Menschen verarbeiten mit unserem Gehirn ca. 11.000.000 Bit/Sekunde. Unsere Kapazität des bewussten Verarbeitens ist mit ca. 40 Bit/Sekunde im Verhältnis dazu sehr gering. D.h. fast alle unsere Entscheidungen und Handlungen sind uns nicht bewusst und das Ergebnis ebenfalls unbewusster gedanklicher Prozesse. „Wir fahren fast ausschließlich auf  Autopilot.“
  2. Die aktuelle persönliche Situation in der wir Menschen uns jeweils befinden,  resultiert aus dem Leben mit und nach unserem Autopiloten. Dieser sorgt dafür, dass wir den ver-schiedenen Lebenssituationen des Tages mit ganz bestimmten Verhaltensmustern begegnen.
  3. Für eine dauerhaft erfolgreiche Entwicklung/Veränderung müssen wir unseren Autopiloten umprogrammieren, indem wir uns unserer unbewussten Muster bewusst werden und neue, dem Ziel förderliche, Gewohnheiten für den Autopiloten erarbeiten.
  4. Der Mensch ist ein hochkomplexes System. So hat z.B. die Darmflora Einfluss auf unser Denken, die Haltung auf unser Gemüt, unser Denken auf unsere biochemischen Botenstoffe, … und alles zusammen auf unsere Energie, mit der wir unser Leben gestalten können. Alles ist miteinander verbunden und aufeinander abgestimmt und nichts ist ohne Grund so wie es ist.

Wie sieht das Arbeits- und Interventionsmodell aus?

Entwicklungsdreieck

Nach dem HK-Entwicklungsdreieck gibt es drei Stellschrauben, um bei Menschen möglichst erfolgreich eine gewünschte Veränderung herbeizuführen. Jedes Justieren an einer Stellschraube schafft wiederum Raum für neue Justierungen an den anderen zwei Schrauben.

Wie sieht das in der Praxis aus?

Zur Erklärung gehen wir anhand von dem Fachbereichsleiter Herrn Beispiel durch das Modell. Herr Beispiel hat vielfältigste Probleme in der Ausführung seiner Rolle als Führungskraft. Wie häufig in der Praxis anzutreffen, ist eine wesentliche Ursache die mangelhafte Selbstsicherheit. Für sein Ziel „Selbstsicherheit stärken“ sind nun an den Stellschrauben u.a. folgende Maßnahmen möglich:

  1. An der Stellschraube Denken können wir mit Glaubenssatzänderungen, gepaart mit Führungstraining und/oder einem Erfolgstagebuch arbeiten. Wenn sich die neuen Denkmuster stabilisieren, so werden wir auf der Biochemischen Seite bei dem Klienten u.a. weniger Stresshormone vorfinden.  Auf der Körperlichen Seite führt es zu einer entspannteren Muskulatur und im Denkorgan Gehirn bilden sich physisch neue Strukturen – um nur einige Veränderungen zu nennen.
  2. Bei Herrn Beispiel ist an der Stellschraube Biochemie zu erkennen, dass eine bessere Ernährung notwendig ist, um die verschiedenen Stoffwechselprozesse durch benötigte Rohstoffe zu unterstützen (u.a. auch Neurotransmitterstoff-wechsel). Diese verbesserten Prozesse wirken sich ebenfalls positiv auf die Körperliche Seite aus und lassen ein anderes Denken zu. Dadurch fühlt sich Herr Beispiel körperlich sowie geistig leistungsfähiger und gewinnt an Selbstsicherheit.(In extremen Fällen kann die Veränderung an der Stellschraube Biochemie z.B. auch  eine ärztliche Verschrei-bung eines Antidepressivums sein, welches ebenfalls Aus-wirkungen auf Denken und Körper hat.)
  3. Für eine höhere Selbstsicherheit können wir bei Herrn Beispiel auch an der Stellschraube Körper intervenieren. Hier zeigen ein bewusstes Achten auf die Haltung, ein professionelles Stimm- und Sprechtraining und/oder Sport oft sehr beeindruckende Ergebnisse. Neben der direkten Wirkung auf den Körper verrichten diese Maßnahmen ebenfalls eine für Selbstsicherheit positive Justierungsarbeit an den Stellschrauben Biochemie und Denken. So sorgen auf der einen Seite das Wahrnehmen der eigenen Haltung, das Hören der eigenen kraftvollen Stimme und das Wissen um die eigene sportliche Leistung gedanklich für mehr Selbstsicherheit. Auf der anderen Seite sorgen das richtige Atmen beim Sprechen, die gute Haltung und der Sport für eine bessere Sauerstoffversorgung. Zudem regt der Sport auf der Biochemie-Seite die Stoffwechselprozesse an.

Fazit

Persönliche Veränderungen sind erfolgreicher, wenn die Notwendigkeit vorliegt, dem Prozess Zeit gegeben wird und durch das HK-Entwicklungsdreieck Raum für die Veränderung geschaffen wird.